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1. Die neuere Zeit - S. 112

1855 - Koblenz : Baedeker
112 Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Verschiedene Versuche, den Nationalhaß der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Ausstande der Nation zu entstammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes, und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preußische Major von Schill, Befehlshaber eines von ihm (1806) gebildeten Freicorps, führte ein Husarenregiment von etwa 600 M. aus Berlin wie zum.exerciren heraus und forderte es aus, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen, fand aber aus dem Zuge nirgend den erwarte- ten Zulaus des Volkes; er siel mit dem größten Theile seiner Mannschaft bei Stral- sund, die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. 8- 47. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht 1810—1812. Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbindung mit einem alten Regentenhause eine Art von Legitimität zu gebeu, schied Na- poleou sich vou seiner bisherigen Gemahlin, der edeln Josephine, und heirathete (2. April) 1810 die Tochter Kaisers Franz Ii., Ma- rie Louise, die ihm (20. März) 1811 einen Sohn gebar, dem er den Titel eines Königs von Rom beilegte. Als sein Bruder Ludwig, weil er Holland nicht durch die rück- sichtslose Ausführung der Continentalsperre zu Grunde richten wollte, zu Gunsten seines Sohnes abdankte, erklärte Napoleon diese Ver- fügung für ungültig und vereinigte ganz Holland mit Frank- reich. Unter demselben Vorwände und mehrmaligen Versicherungen, den Rhein nicht überschreiten zu wollen, zum Trotz, wurden die norddeutschen Küstenländer: ein großer Theil des Königreichs West- phalen, die Hansestädte, das Großherzogthum Berg, Oldenburg und Ostfriesland dem Kaiserreiche einverleibt, wie dies schon früher mit Toscana, dem Kirchenstaate und dem vereinzelt gebliebenen Canton Wallis (als Departement Simplon) geschehen war. Nach dieser neuen Erweiterung zählte das Kaiserreich 130 De- partements, und erstreckte sich den Küsten des westlichen und süd- lichen Europa's entlang von der Mündung der Elbe bis Triest und Corfu H. i) i) S. die 28. Karte in v. Spruner's historisch-geograph. Atlas.

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 14

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
- 14 — an, das Land förmlich auszusaugen. Wie knirschte das tüchtige Volk vom alten Sachsenstamme mit den Zähnen und ballte heimlich die Fäuste! Napoleon verschenkte will- kürlich Throne und Länder und gründete das Königreich Westfalen, wozu er 1807 einen Teil, 1. März 1810 auch den Rest vom Lüneburgschen schlug. Jedoch trennte er am 13. Dez. 1810 wieder den nordwestlichen Teil (Grenzscheide eine Linie von Ahlden über Lüneburg nach Artlenburg) von Westfalen und vereinigte ihn direkt mit dem Kaiserreich. Obwohl die Franzosen in unserm Vaterlande furchtbar hausten, so gebührt doch Napoleons Organisationstalent alle Anerkennung. Er gab den Gerichten und der veralteten Landes- Verwaltung eine zeitgemäße Einrichtung und beförderte Handel und Wandel durch Anlegung von Kanälen und Chausseen. So nahm er den alten Plan, den Oberlauf der Aller schiffbar zu machen, wieder auf, brachte ihn aber nicht zur Ausführung. Die Chausseen von Harburg nach Bremen, von ulzen nach Braunschweig und von Ülzen nach Hannover sind sein Werk. (Siehe S. 37.) Eine Änderung that dringend not. Die Poststraßen waren wohl mit Steinen gepflastert; aber diese waren unbehauen und ohne Genauigkeit an- einander gelegt. In kurzer Zeit waren darum die Straßen derartig zerwühlt, daß sich tiefe Geleise bildeten, in welche die Wagenräder der schweren Frachtfuhrwerke bis über die Achsen einsanken. Besser waren die sog. Knüppelstraßen, die durch über den Weg gelegte „Knüppel" gebildet wurden. Aber infolge der Glätte und Rundung der Hölzer stürzten die Pferde leicht, der Wagen flog beim Fahren auf und nieder, und die Insassen des Wagens wurden in ein be- ständiges erschütterndes Hüpfen versetzt. Waren schon die Hauptstraßen so, wieviel schlechter mußten dann die Neben- straßen sein! Viele Ortschaften waren von dem Verkehr völlig abgeschlossen, und die Bewohner lebten stumpfsinnig in den Tag hinein. Erst Napoleons Allgewalt schaffte durch ein gutes Straßennetz Wandel. Doch das rasch erblühte Glück Napoleons verwelkte bald. Durch Rußlands Kälte ward seine Macht gebrochen, und der Ruf des Preußenkönigs Friedrich Wilhelms Iii. verfehlte auch in Hannover seine Wirkung nichl. Leider

3. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 133

1901 - Leipzig : Teubner
§ 23. Der Krieg gegen Österreich 1809. — § 24. Napoleon auf d. Gipfel rc. 133 Wiener Frieden den Feinden ausgeliefert, ohne daß den treuen Führern Die Tiroler sichere Amnestie erwirkt wäre, unterwarf sich das ganze Land seinem Schicksal, preisgegeben. Hofer machte im Nov. noch einen aussichtslosen Aufstandsversuch, wurde er- Andreas Hofer griffen und zu Mantua (in Oberitalien) erschossen. 20 Ein ebenso trauriges Ende fand der tapfere Major Ferd. v. Schill, einer Schills Zug. der Verteidiger Kolbergs. Überreizt durch die Huldigungen der Berliner Patrioten, glaubte er, als er am 28. April 1809 mit seinem Husarenregiment von Berlin aufbrach, wie eine Brandfackel ganz Norddeutschland zum Aufruhr entflammen zu können, fand aber in Stralsund im ver- Sem unter-zweifelten Kampf seinen Tod. 11 gefangene Offiziere, junges, tapferes Blut, 9an81gq9 901(11 wurden in Wesel erschossen, die Mannschaften auf die Galeeren geschickt. Der Zug des Ebenso enttäuscht wurde der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun- Herzogs von schweig, der Sohn des Besiegten von Jena, der mit seiner schwarzen Frei- raun toet0' schar in Sachsen und Franken gegen die Franzosen ruhmvoll kämpfte, sich trotzig dem Waffenstillstände nicht unterwarf und nun quer durch Feindesland, durch Sachsen und das Königreich Westfalen sich seinen Weg an die Einschiffung Nordsee bahnte. Bei Elsfleth (a. d. Weser) von englischen Kriegsschiffen 76e^I§K. ausgenommen, setzte er in Spanien seinen Rachekrieg gegen Napoleon fort. War auch durch alle diese Nebenbewegungen die napoleonische Macht nicht geschwächt, so hatten sie doch die Lebensgeister des deutschen Volkes erfrischt und dem Haß gegen den Unterdrücker neue Nahrung gegeben. § 24. Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. 1. Neue Gebietsvergrößerungen. Nachdem Napoleon sich von seiner Gemahlin I o s e P h i n e geschieden hatte, lieferte ihm Kaiser Franz Ii. seine Tochter Marie Louise zur Heirat aus. Napoleon Napoleon gab dem Sohn, den sie ihm gebar, den stolzen Titel eines V^rii „Königs von Rom". Seine Brüder und seinen Schwager Mnrat, isio. die Lehnskönige, behandelte er wie seine Präfekten. Als der gutmütige König Ludwig von Holland, um nicht nach dem Verluste der Kolo- Abdankung uieeu und der Flotte auch den Wohlstand des Landes der immer ver- ^n^oas83 schärften Kontinentalsperre und den Machtgeboten des Kaisers zu opfern, 3uii isio. abdankte wurde Holland zum Kaiserreiche geschlagen. Um der Kontinentalspeere willen wurde das ganze niederdeutsche Gebiet der Ems-, Einverleibung Weser- und Elbmündungen Frankreich einverleibt: Oldenburg, wo die deutschen°Küsten-dem russischen Herrscherhaus nahe verwandte Herzogsfamilie verjagt eemets 13. ®ej. wurde, Lauenburg, die drei Hansestädte und der nördliche Teil des Königreichs Westfalen, dessen würdeloser König Jerome (König „Lustig") sich leicht in alles fügte. Dem Papste, der bereits 1808, weil er sich Einverleibung der napoleonifchen Gewaltpolitik (Cäsaropapismus) nicht fügen wollte, staats^Mai des größten Teils des Kirchenstaats beraubt war, entriß der Kaiser auch 1809 Rom, das Lehen seines „erlauchten Vorfahren" Karls des Großen, und vergalt den Bannstrahl mit der Gefangennahme. Der Kirchenstaat

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1910 - Düsseldorf : Bagel
67 und Duderstadt, das zum Mainzer Eichsfelde vordem gehörte, hatten Hannover wesentlich vergrößert. Die politische Bedeutung des Landes war außerdem durch die Verbindung mit England noch weiter gewachsen, und so lange diese dauerte, mochten sich seine Herrscher den Königen Preußens vollkommen ebenbürtig fühlen. 1837 änderte sich das aber. Hannover wurde seitdem von England getrennt und ein eigenes Königreich. Trotzdem wurde von den Welfen der Wert guter Nachbarschaft seitdem womöglich noch weniger erkannt. Mit ändern widerstrebte namentlich auch Hannover der natürlichen Entwicklung Norddeutschlands und begünstigte, ohne es zu wollen, eine Gestaltung der Dinge, die das Gegenteil seiner Wünsche und ebenso das Gegenteil der englischen Ziele von 1815 bedeutete. Wer hätte damals geahnt, daß ein preußisch-deutsches Reich von Helgoland aus den Verkehr der Ems und der Weser, der Elbe und der Eider überwachen werde! So zeigt sich auch hier wieder die Ironie der Geschichte. England glaubte damals, als es Preußen von der Nordsee ausschloß, hier die alleinige Entscheidung sich gesichert, und jetzt ist, wenigstens an der deutschen Küste, überall Preußen und durch Preußen Deutschland der Herr geworden. So ist hier und überall das Bild Deutschlands ein wesentlich anderes geworden, als es die Diplomaten des Wiener Kongresses sich gedacht. Und doch haben sie, wollend oder nicht, damals die \ orbedingungen zum heutigen Deutschland geschaffen. Nr. 13. Der Deutsche Bund und die Einheitsbestrebungen. (Einheit und Freiheit in alter und neuerer Zeit.) Einheit und Freiheit war die Forderung, welche 1815 die Edelsten aus der Nation für die Neugestaltung Deutschlands beanspruchten. Unter Freiheit verstand man die mittelbare oder unmittelbare Beteiligung des Volkes an seiner Verwaltung; unter Einheit die Einigung aller Deutschen zu einem Staats wesen, wobei die Eigenart der Stämme immerhin ihr Recht behalten mochte.

5. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 38

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 38 — viele anbete wohlthätige Einrichtungen machten die Regierung des Herzogs Peter Friedrich Ludwig zu einer segensreichen für das Olden- burger Land. Leider wurde die Regierung Peter Friedrich Ludwigs durch Kriegs- ereignisse getrübt. Zu dem Kriege, welchen das Deutsche Reich iu deu Jahreu 1793 bis 1795 gegen Frankreich zu führen hatte, mußte Oldeu- bürg 800 000 Thaler Kosten bezahlen. Möglich war das nur durch die reichen Einkünfte des Weserzolls, der zu Elsfleth erhoben wurde. Doch auch diese Geldquelle sollte versiegen. Von verschiedenen Ländern wurde 1803 die Aushebung des Weserzolls gewünscht Der Herzog er- hielt schon damals als Entschädigung dafür das Fürstentum Lübeck, sowie die Ämter Wild esh ausen, Vechta und Cloppenburg zu- gesprochen; die Aufhebung des Weserzolls wurde aber uoch bis zum Jahre 1820 hiuausgeschobeu. Bis zum Jahre 1806 blieb dus Herzogtum Oldenburg von den Unruhen des damaligen Krieges verschont. In diesem Jahre ließ der Küttig Ludwig von Holland das Herzogtum für seilten Bruder, deu französischen Kaiser Napoleon I., in Besitz nehmen. Glücklicherweise zogen die holländischen Truppeu schon im folgenden Jahre wieder ab. Der Herzog aber hielt es für geraten, dem Rheinbnude beizutreten, der sich unter der Oberhoheit des Kaisers Napoleou gebildet hatte. Um den Engländern zu schaden, verbot der Kaiser Napoleon die Laudnug englischer Schiffe an der Küste des Herzogtums Oldenburg, sowie auch den Handel mit englischen Waren. Trotzdem die Küste von französischen Douaueu ftreug bewacht wurde, gelaug es mauchem Küsten- bewohner, während der Nacht heimlich an die englischen Schiffe zu fahren, für weuig Geld Kaffee, Zucker, Thee, Baumwolleuzeug und englische Stahlwaren zu bekommen, und sie nachher für hohen Preis zu ver- kaufeu. Mancher wurde durch diesen Schmnggelhandel reich; mancher aber wnrde von den Donanen bemerkt und mnßte seine Waghalsigkeit mit dem Leben bezahlen. 1811 rückten französische Trnppen ein und nahmen das Herzogtum Oldenburg für ihren Kaiser in Besitz. Dem Herzog wurde dafür das Fürstentum Erfurt augeboteu. Er wollte auf den Tanfch nicht eingehe». Nachdem er feine Beamten beaufträgt hatte, ver neuen Obrigkeit zu ge- horchen, suchte er Schutz iu Rußland. Oldenburg hatte unter der sran- zösischen Gewaltherrschaft sehr zu leideu. Es wurden fortwährend Ab- gaben erhoben, und oldenburgische Männer und Jünglinge mußte» für den französischen Kaiser ins Feld ziehen. Als im Anfange des Jahres 1813 ein Gerücht von der Niederlage der Franzosen in Rußland nach Oldenburg drang, entstand daselbst eine Volksbewegung gegen die französische Herrschuft. Die beiden Kanzlei- rate von Berg er und von Finkh wurden von einem französischen Militärgericht beschuldigt, die Volksbewegung veranlaßt zu haben und deshalb auf Befehl des fräuzöfifcheu Generals Vandamme zu Bremeu erschossen.

6. Die neuere Zeit - S. 103

1882 - Leipzig : Baedeker
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. . 42. 103 . 42. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht, 18101812. Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen Erben zu befestigen und deren Glanz durch Verbindung mit einem alten Regentenhause zu erhhen, schied Napoleon sich von seiner bis-herigen Gemahlin Josefine und heiratete (2. April 1810) die Tochter des Kaisers Franz I., Marie Luise; seinem Sohne Napoleon, (Il, geb. 1811) legte er den Titel eines Knigs von Rom bei. Als der König Ludwig von Holland zu gunften seines ltesten Sohnes abdankte, weil er sein Land nicht durch die rcksichtslose Ausfhrung der Kontinentalsperre zu grnde richten wollte, erklrte Napoleon diese Verfgung sr ungltig und vereinigte Holland mit Frankreich (1810). Auch wurde ein groer Teil des Knig-reichs Westfalen, die Hansestdte, das Groherzogtum Berg, Olden-brg und Ostfriesland dem Kaiserreiche einverleibt. Nach dieser neuen Erweiterung zhlte das Kaiserreich 130 Departements und erstreckte sich den Ksten des westlichen und sdlichen Europa ent-lang von Lbeck und der Mndung der Elbe bis Trieft und Korsu. Im Innern herrschte der Wille des Kaisers unbeschrnkt. 43. Napoleons Feldzug gegen Rußland im I. 1813. Rußland, welches von Schweden Finnland erobert (1808) und in einem Kriege mit den Trken (18061812), zufolge des Bukarester Friedens, sein Gebiet bis an den Prnth ausgedehnt hatte, erkannte bald, da Napoleon kein mchtiges Reich auf dem Kontinent neben Frankreich dulden wolle. Die Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten des Kaisers Alexander, und die Forderung Napoleons, die Kontinentalsperre zum Schaden des russischen Handels noch strenger durchzufhren, veranlaten den Aus-bruch des Krieges, während gleichzeitig die Franzosen noch in Spanien kmpften. Nachdem sterreich und Preußen Hlfe gegen Rußland zugesagt hatten, begann Napoleon den russischen Feldzug im Juni 1812 an der Spitze eines aus fast allen Vlkern des sdwestlichen Europa zusammengesetzten Heeres von mehr als 400,000 M. Schnell rckte er der den Niemen in Litauen ein und trieb die Russen ohne

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 403

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hannover. 403 der Entwickelung der protestantischen Theologie sehr bedeutsam ge- wesen ist. 7000 E. — Auch Scheppenstädt liegt in dieser Gegend. b) In dem schmalen, zackigen von O. nach W. langgedehnten Streifen zwischen Oberharz und Weser, H. 91. 3. a., auf dem Harze viele Berg- und Hüttenwerke. lieber dem erwähn- ten Neustadt auf dem Burgberge wenige Trümmer der Harzburg, deren Zerstörung Heinrich Iv. den Sachsen nimmer vergeben konnte. Bei dem Dorfe Lutter siegte Tilly 1626 über den Dänenkönig Christian. Gandersheim war ein Reichsstift: Schwester Ros- witha schrieb dort im I4ten Jh. das Leben Otto's I. und latei- nische sittsame Komödien. An der Weser Holzminden, eine leb- hafte, betriebsame Stadt. c) Das dritte Stück auf dem Unterharze begreift das Für- stenthum Blankenburg (einst eigene Grafen) und das 1648 erworbene Stift Walkenried. Blankenburg liegt am Abhange eines Berges, oben ein weißes, blinkendes Schloß. In der Umge- gend viel schöne Harzpartien: die preußische, vom braunschweigi- schen Gebiet eingeschloffene Ruine Reinstein (S. 373), die Teu- felsmauer, besonders im Thale der Bude bei Rübeland 2 merk- würdige Tropfsteinhöhlen, Baumanns - und B i e l s h ö h l e. Fürstenthum Oels (S. 371.). 3. Königr. Hannover. Der nächste Stammherr der herrschenden Linie ist W i l h e l m, der jüngere Sohn Ernst des Bekenners (S 402.). Die letzte Zeit des 17ten und die erste des 18len Jhts. war für das Emporkommen derselben entscheidend. Um 1630 waren nach mannichfacher Theilung wieder alle Besitzungen in einer Hand, 1692 entstand durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Han- nover, und 1714 bestieg Kurf. Georg den englischen Thron (S. 271.). Daß nun die hannoverschen Kurlande mit Eng- land einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich man- chen Nachtheil, in vielen Festlandskriegen suchten Englands Feinde, welche dem meerumgürteten Albion nicht beikommen konnten, an Hannover ihr Müthchen zu kühlen. Aber na- mentlich nach Napoleons Sturze that die siegreiche Großmacht auch sehr viel für ihre deutschen Länder. Sie erwarb den Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Provin- zen. Jetzt 700 nm. und l3/4 Mill. Einw. (‘/4 Mill. ka- tholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht gilt (S. 27i.), Victoria den Thron bestiegen, hat H. einen eignen König. König Georg V. Man theilt das Land jetzt in die Landdrosteien Hannover, Hn., Hildes heim. Hl., Lüneburg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Au- 26*

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 340

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 340 — von Stolberg-Wernigerode verlobt war, vor Overberg zum Katho- lizismus über. Er verweilte oft auf dem Gute Lütgenbeck in der Nähe Münsters. 1812 zog er nach dem Gute Tatenhausen (Kreis Halle) und pachtete die Hannöversche Domäne Sondermühlen im Osnabrückschen. Am 5. Dezember 1819 ging er in Frieden heim und wurde in Stockkämpen bei Tatenhausen beerdigt. Von dem großen Münsterianer, Oberpräsidenten von Vincke, haben wir schon gehört. Der letzte Fürstbischof Münsters war Maximilian Franz von Österreich, ein Bruder der unglücklichen Marie Antoinette; von ihr bewahrt der Dom ein von ihr für den Bruder verfertigtes Meß- gewand. Die Säkularisierung geschah infolge des Luneviller Friedens durch den Reichsdeputationshauptschluß am 25. Februar 1803. Damals umfaßte das ganze Stift außer der Haupt- und Residenz- stadt 1. das Niederstift mit den drei Ämtern Meppen (Emsland), Vechta, Kloppenburg, von denen als Entschädigung für Abtretungen am linken Rheinufer das erste der Herzog von Arenberg, die beiden letztern der Herzog von Oldenburg erhielt, in das Oberstift mit den neun Ämtern: Ahaus, Bocholt, Dülmen, Horstmar, Sassen- berg, Stromberg, Werne mit Lüdinghausen, Wolbeck, Rheine mit Bevergern, im wesentlichen also die östliche Hälfte. Diese wurde samt der Stadt Münster mit Ausschluß kleiner Gebiete dem Königreiche Preußen als Erbfürstentum zugeteilt, während die westliche verschiedene Landesherren bekamen. Durch die Rheinischen Bundesakte vom 12. Juli und nach Auflösung des deutschen Reiches am 1. und 6. August 1806 wurde erneut das Oberstift Preußen zugesprochen; in Bezug auf die übrigen Teile fanden einige Ver- ändernngen statt. In dem Kriege Preußens mit Napoleon I. 1806 nahm der König Louis Bonaparte Münster und das ganze Land in Besitz. Im Frieden zu Tilsit 1807 gingen alle preußischen Ge- biete im Münsterschen verloren und an den Großherzog Joachim von Berg über; seit 15. Juli 1808 aber fiel es in die Hände des französischen Kaisers, der den Titel Großherzog von Berg und Cleve annahm, 1809 aber den minderjährigen Sohn des Königs

9. Die Provinz Hannover - S. 132

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 132 — Als im Jahre 1648 Georg als letzter der sieben Brüder starb, teilten seine beiden ältesten Söhne das Land, und es entstanden die beiden Zweige Lüne- burg-Celle und Lüneburg-Hannover. Im Jahre 1679 gelangte dann der vierte Sohn jenes Georg, Ernst August, in Hannooer zur Herrschaft. Er war bis dahin evangelischer Verwalter des Bistums Osnabrück gewesen und hatte in dieser Stellung dem Kaiserhofe in Wien gute Dienste geleistet. Kaiser Leopold dankte ihm für geleistete Hilfe gegen Türken und Franzosen mit der Erhebung zum Kurfürsten (1692). Sein Verwandter in Celle, der an der Erhebung seines Bruders große Freude hatte, wollte sein Land gerne wieder mit der Linie Han- nover verbunden sehen. Er war vermählt mit dem französischen Edelfräulein Eleonore d'olbreuze und hatte aus dieser Ehe nur eine Tochter Sophie Dorothea. Diese vermählte er mit Ernst Augusts ältestem Sohne Georg, nachdem Ernst August schon vorher die Unteilbarkeit seiner Länder in einem beson- deren Hausgesetze festgesetzt hatte (1681). Die Ehe Georgs mit Sophie war höchst unglücklich; die Frau wurde wegen angeblicher Untreue vom Hofe verbannt und hat ihren Lebensabend in der Abgeschlossenheit des Schlosses Ahlden ver- bringen müssen. Ihr Gemahl bestieg als Georg I. im Jahre 1714 (als protestan- tischer Urenkel Jakobs I.) den englischen Königsthron. Die älteste Tochter Ernst Augusts, Sophie Charlotte, kam ebenfalls in den Besitz einer Königskrone, nämlich der preußischen; sie wurde die Gemahlin Friedrichs Iii. von Brandenburg, der sich 1701 zum Könige machte. Auch die Tochter der unglücklichen Sophie von Ahlden wurde Königin; sie wurde die Gemahlin Friedrich Wilhelms I. und die Mutter des großen Friedrich. Die Annahme der Königskrone von England durch das Kurhaus Hannover wurde für das Kurland nachteilig. Wenn auch die neuen Herrscher Großbritanniens dem Mutterlande stets sehr zugethan blieben, sie kamen doch selten nach Hannover und mußten hier eine Anzahl von Adelsfamilien schalten lassen, die nicht selten ihrer Willkür die Zügel schießen ließen. Unter Georg I. wuchs aber das Kurland Hannover bedeutend. Im Jahre 1705 starb Georg Wilhelm von Celle und Georg I. war seiu Erbe. Es fiel damit zu dem schon vorhandenen Landbesitze Calenberg, Göttingen und Grubenhagen noch das Land Lüneburg-Celle mit den Grafschaften Hoya und Diepholz und dem von dem Celler Herzog hin- zugekauften Herzogtums Sachsen-Lauenburg an Hannover. 1713 kamen dann durch Kauf die Herzogtümer Bremen und Verden hinzu. Die Abwesenheit des Herrschers machte sich für Hannover besonders bemerk- bar in der Zeit nach dem Siebenjährigen Kriege und in der Zeit der Niederwer- snng Deutschlands durch den großen Korsen. Georg Iii. (1760—1820), der seinem Vater Georg Ii. (1727—1760) gefolgt war, zeigte sein Interesse an Han- nover besonders dadurch, daß er einen traurigen Handel mit hannoverschen Sol- daten nach Amerika betrieb. Viele Hunderte braver Hannoveraner haben für England in den uordamerikanifcheu Freiheitskriegen bluten müssen. Zu dem Schaden, den das kleine Land durch die Ankettung an England nahm, kam mit den großen Kämpfen gegen Napoleon I. noch der Schimpf. Die stolze Bureau- kratie und das feile Junkertum schloffen 1803 in Sulingen eine schmähliche Konvention, durch welche das tapfere hannoversche Heer aus dem Lande gewiesen wurde und Hannover vor den Franzosen wehrlos dalag. Während von 1803 bis 1805 aus dem unglücklichen Lande 26 Mill. Thaler gepreßt wurden, lebten in der Haupt- stadt die Vornehmen des Landes mit den Feinden in fröhlichster Eintracht. Nach der kurzen Besitznahme Hannovers durch Preußen 1806, wurde dann Hannover 1807 ein Stück des Königreichs Westfalen, über das der lustige Jerome in Kassel ein merkwürdiges Regiment führte; der westliche Teil wurde sogar unmittelbar zu Frankreich geschlagen. Mit Freuden sah das hannoversche Voll durch Preußens Anstrengung den Tag der Freiheit anbrechen. Auf dem Schlachtfelde von Waterloo haben dann die Hannoveraner dem Erbfeinde die erduldeten Demütigungen blutig heimgezahlt. Im Schlepptau Englands hat darauf unser Land der Keil werden müssen, den tückische Politik als Dank für 1813 und 1815 dem Preußenstaate in das Fleisch trieb. Man gönnte Preußen keine Er- folge und schuf 1815 das Königreich Hannover. Der im Range erhöhte Staat erhielt als preußische Abtretungen Ostfriesland, Lingen, Hildesheim,

10. Die Neuzeit - S. 255

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 33. Kap. Aspern. Wiener Friede. 255 hatte, weil er Holland nicht seinem Wunsch und seiner Pflicht gemäfs regieren durfte, vereinigte Napoleon Holland Hol^°ad_und und die Mündungslande von Ems, Weser, Elbe und Trave ^Lü^eck bis nach Lübeck hin (einschliefslich Oldenburgs) mit Frank-reich, das statt der 83 Departements von 1789 jetzt 130 zählte. Niemand wagte Widerspruch; Österreich, wo an Stadions Stelle Graf Metternich die Geschäfte leitete, sah Meajen?ichi / btaats- sich im März 1811 zum Staatsbankerott getrieben; Preußen■ ba"km>tt nicht fähig, die Kriegsentschädigung abzuzahlen, dachte Preußens daran, durch Verzicht auf Schlesien seiner schwer drückenden Verbindlichkeit los zu werden; im ganzen hat es (einschliefslich der Verpflegung der französischen Truppen während der Jahre 180g—1813) über Iv2 Milliarden Franken an Frankreich entrichtet. Der Tod der Königin Luise (19. Juli 1810) ward allgemein als nationales Unglück tief und schmerzlich empfunden. England allein stand ungebrochen da; Wellington behauptete damals Portugal siegreich gegen die Franzosen; die englischen Flotten, welche die französischen, spanischen und holländischen Kolonieen grofsenteils weggenommen hatten, beherrschten die Meere; der englische Handel blühte mehr als je, da die Kontinentalsperre durch einen grofsartigen Schmuggel vereitelt ward und die bisher spanischen Kolonieen in Amerika seit ihrem Abfall sich den englischen Schiffen öffneten. Durch den Versuch, auch Nordamerika unter die englische Seeherrschaft zu beugen, indem seine Handelsschiffe gezwungen werden sollten, ihren Weg über englische Häfen zu nehmen, ward 1812 ein englisch-amerikanischer Krieg entzündet, der En£lisch- . amerikam- 1814, nach der Zerstörung Washingtons durch ein englisches ®cg^r Heer, wieder beigelegt wurde. e. Napoleonisclier Druck. Die politisch erfolglose Kon- Despotismus A _ 1 0 Napoleons. tmentalsperre verteuerte in ganz Europa alle Kolonialwaren unglaublich; der spanische Krieg frafs ganze Legionen. Noch härter aber war der geistige Druck; um jeden Widerspruch der Presse abzuschneiden, wurden in Frankreich aufserhalb Paris nur noch Amtsblätter geduldet. Aber gerade, als der Despotismus des übermütigen Emporkömmlings am furchtbarsten war, überspannte dieser den Bogen, dafs er brach; im P>egriff, den letzten noch
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